Im Jahr 1997 habe ich begonnen mich intensiv mit Fotografie zu beschäftigen. Meine erste Spigelreflexkamera hat mir danach viele Jahre viel Freude bereitet. Irgendwann ist mir dann das Leica M-System ins Auge gefallen. Und weil ich sehr technikinteressiert bin, ist es mir solange nicht mehr aus dem Kopf gegangen, bis ich mir im Jahr 2000 eine gebrauchte M6 gekauft habe. Das war eine goldrichtige Entscheidung. Es ist eine sehr reduzierte Art mit einer Leica M zu fotografieren. Zeit, Blende, einen Schritt vorwärts, zwei Schritte zur Seite, Klick. Konzentration auf das Motiv geht ganz automatisch, ohne lästige Einstellungen an hunderten Knöpfen, Rädchen oder in den unendlichen Tiefen irgendwelcher Menüs.
2001 hatte ich das erste Mal Blickkontakt mit S/W-Infrarotfotos. Ich war sofort fasziniert und wollte das auch irgendwie machen können. Erstens, weil mich die Bildwirkung schwarzweißer Infrarotfotos absolut begeistert hat und zweitens, weil es eine absolute Nischenfotografie war. Optimale technische Voraussetzungen hatte ich mit der M6 bereits. Wegen ihres Suchers ist sie die ideale Kamera für Infrarot, weil man mit aufgesetztem Filter aus der Hand fotografieren kann. Bei Verwendung einer Spigelreflexkamera ist zwangsläufig ein Stativ nötig, um vor dem Aufschrauben des blickdichten IR-Filters den Bildauschnitt einstellen zu können.
Zum Einsatz kam ausschließlich der HIE High Speed Infrared von Kodak. Leider wurde der Film 2007 abgekündigt, was mich dazu gezwungen hat einen kleinen Vorrat samt passendem Gefrierschrank anzulegen.
Seither warte ich auf eine digitale Lösung, die gut genug ist um daraus hochwertige Vergrößerungen erzeugen zu können. Es gab zwar über die Jahre einige Möglichkeiten, aber mich hat nichts davon wirklich überzeugt. Bis ich vor kurzem eine Leica M Monochrom (Typ 246) in die Hand bekam. Sie wurde zwar schon 2015 eingeführt, erreicht aber heute erst Preise auf dem Gebrauchtmarkt, die ich guten Gewissens bereit bin zu bezahlen. Der Sensor liefert auch für heutige Verhältnisse noch eine sehr gute Qualität. Im Vergleich mit dem HIE in einer M6, gibt es nur leichte Einschränkungen bei der Handhabung in Form von ca. 3 bis 4 Blendenstufen weniger (ungeachtet unterschiedlicher Empfindlichkeitseinstellungen). Das reicht jedenfalls aus um wieder entspannt IR-Fotos aus der Hand zu schießen.
*
In 1997 I started to deal intensively with photography. My first single lens reflex camera gave me a lot of pleasure for many years after that. At some point, the Leica M system caught my eye. And because I'm very interested in technology, I couldn't get it out of my head until I bought a used M6 in 2000. That was the right decision. It is a very reduced way of photographing with a Leica M. Time, aperture, one step forward, two steps to the side, click. Concentration on the subject is completely automatic, without tiresome settings on hundreds of buttons, dials or in the infinite depths of any menus.
In 2001 I had my first eye contact with B/W infrared photos. I was immediately fascinated and wanted to be able to do that somehow. First, because I was absolutely fascinated by the image effect of black and white infrared photos and second, because it was an absolute niche photography. I already had optimal technical prerequisites with the M6. Because of its viewfinder, it is the ideal camera for infrared because you can shoot handheld with the filter on. When using a spigel reflex camera, a tripod is inevitably required in order to be able to adjust the image section before screwing on the opaque IR filter.
Only Kodak's HIE High Speed Infrared was used. Unfortunately, the film was discontinued in 2007, which forced me to build up a small stock including a suitable freezer.
Since then, I have been waiting for a digital solution good enough to produce high quality enlargements from it. There have been a few options over the years, but nothing has really convinced me. Until I recently got my hands on a Leica M Monochrom (Type 246). It was introduced back in 2015, but is only now reaching prices on the used market that I am willing to pay in good conscience. The sensor still delivers very good quality even by today's standards. Compared to the HIE in an M6, there are only slight handling limitations in the form of about 3 to 4 stops less (regardless of different sensitivity settings). In any case, this is enough to shoot IR photos relaxed from the hand again.
Alexander Dettmer, Berlin 2021
2001 hatte ich das erste Mal Blickkontakt mit S/W-Infrarotfotos. Ich war sofort fasziniert und wollte das auch irgendwie machen können. Erstens, weil mich die Bildwirkung schwarzweißer Infrarotfotos absolut begeistert hat und zweitens, weil es eine absolute Nischenfotografie war. Optimale technische Voraussetzungen hatte ich mit der M6 bereits. Wegen ihres Suchers ist sie die ideale Kamera für Infrarot, weil man mit aufgesetztem Filter aus der Hand fotografieren kann. Bei Verwendung einer Spigelreflexkamera ist zwangsläufig ein Stativ nötig, um vor dem Aufschrauben des blickdichten IR-Filters den Bildauschnitt einstellen zu können.
Zum Einsatz kam ausschließlich der HIE High Speed Infrared von Kodak. Leider wurde der Film 2007 abgekündigt, was mich dazu gezwungen hat einen kleinen Vorrat samt passendem Gefrierschrank anzulegen.
Seither warte ich auf eine digitale Lösung, die gut genug ist um daraus hochwertige Vergrößerungen erzeugen zu können. Es gab zwar über die Jahre einige Möglichkeiten, aber mich hat nichts davon wirklich überzeugt. Bis ich vor kurzem eine Leica M Monochrom (Typ 246) in die Hand bekam. Sie wurde zwar schon 2015 eingeführt, erreicht aber heute erst Preise auf dem Gebrauchtmarkt, die ich guten Gewissens bereit bin zu bezahlen. Der Sensor liefert auch für heutige Verhältnisse noch eine sehr gute Qualität. Im Vergleich mit dem HIE in einer M6, gibt es nur leichte Einschränkungen bei der Handhabung in Form von ca. 3 bis 4 Blendenstufen weniger (ungeachtet unterschiedlicher Empfindlichkeitseinstellungen). Das reicht jedenfalls aus um wieder entspannt IR-Fotos aus der Hand zu schießen.
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In 1997 I started to deal intensively with photography. My first single lens reflex camera gave me a lot of pleasure for many years after that. At some point, the Leica M system caught my eye. And because I'm very interested in technology, I couldn't get it out of my head until I bought a used M6 in 2000. That was the right decision. It is a very reduced way of photographing with a Leica M. Time, aperture, one step forward, two steps to the side, click. Concentration on the subject is completely automatic, without tiresome settings on hundreds of buttons, dials or in the infinite depths of any menus.
In 2001 I had my first eye contact with B/W infrared photos. I was immediately fascinated and wanted to be able to do that somehow. First, because I was absolutely fascinated by the image effect of black and white infrared photos and second, because it was an absolute niche photography. I already had optimal technical prerequisites with the M6. Because of its viewfinder, it is the ideal camera for infrared because you can shoot handheld with the filter on. When using a spigel reflex camera, a tripod is inevitably required in order to be able to adjust the image section before screwing on the opaque IR filter.
Only Kodak's HIE High Speed Infrared was used. Unfortunately, the film was discontinued in 2007, which forced me to build up a small stock including a suitable freezer.
Since then, I have been waiting for a digital solution good enough to produce high quality enlargements from it. There have been a few options over the years, but nothing has really convinced me. Until I recently got my hands on a Leica M Monochrom (Type 246). It was introduced back in 2015, but is only now reaching prices on the used market that I am willing to pay in good conscience. The sensor still delivers very good quality even by today's standards. Compared to the HIE in an M6, there are only slight handling limitations in the form of about 3 to 4 stops less (regardless of different sensitivity settings). In any case, this is enough to shoot IR photos relaxed from the hand again.
Alexander Dettmer, Berlin 2021